
Die Inhalation von heißem Wasserdampf (z. B. mit Kamille) kann bei leichten Infektionen der oberen Atemwege wohltuend und schleimlösend wirken
Mit Zusätzen wie Kamille, Minze, Eukalyptus oder Kochsalz ist das Inhalieren wohl das beliebteste Hausmittel bei einer Erkältung. Kein Wunder – der wohltuende Effekt ist sofort spürbar und die Umsetzung denkbar einfach. Es ist jedoch umstritten, ob eine Dampfinhalation mit Salzwasser über dem Kochtopf tatsächlich effektiv ist. Salz hat einen hohen Siedepunkt, es löst sich zwar im Wasser auf, verdampft jedoch unter herkömmlichen Bedingungen nicht. Daher empfehlen wir eine Inhalation mit Salz nur mithilfe eines Verneblers.
Warum Inhalieren bei Erkältung hilft
Die Folgen einer Erkältung wie Schnupfen, eine verstopfte Nase und eine behinderte Nasenatmung – sind äußerst lästig. Dabei entzündet sich die Schleimhaut der Nase (und meist auch die der Nasennebenhöhlen) und schwillt an. Dies führt zu einer Behinderung der Nasenatmung. Die Schleimbildung kommt zum Erliegen, sodass die Nase trocken wird. Anschließend kommt es zu einer vermehrten Produktion von dünn- oder dickflüssigem Schleim.
Eine Feuchtinhalation mit Kochsalz über einen Vernebler hat viele Vorteile. Sie befeuchtet die Atemwege, verbessert damit die Tätigkeit der Flimmerhärchen, löst festsitzendes Sekret in der Nase und den Nasennebenhöhlen, erleichtert so den Abtransport. Zudem wird es Viren und Bakterien schwerer gemacht, einen Infekt auszulösen. Weniger Viren bedeuten dann zwar nicht, dass man keinen Infekt bekommt, aber auf jeden Fall einen leichteren Verlauf und eine schnellere Genesung. Zur Virenabwehr eignet sich vor allem eine Inhalation mit isotonischer Kochsalzlösung.
Welche Zusätze eignen sich zum Dampfinhalieren über dem Kochtopf?
- Kamille wirkt entzündungshemmend und trägt zum Abschwellen der Schleimhäute bei.
- Fenchel, Salbei und Pfefferminze sind für ihre schleimlösende Wirkung bekannt.
- Beliebte ätherische Öle zur Inhalation sind Eukalyptus-, Latschenkiefern- oder Pfefferminzöl. Sie haben eine beruhigende Wirkung auf gereizte Atemwege.
Tipps zur Inhalation mit ätherischen Ölen:
- Nehmen Sie anfangs nur wenige Tropfen (1–2) des gewählten ätherischen Öls, um die Wirkung zu testen.
- Auch die Dauer der Inhalation sollten Sie auf einige Minuten beschränken.
- Um Augenreizungen beim Inhalieren zu vermeiden, sind Dampfinhalatoren im Handel erhältlich. Diese haben einen praktischen Aufsatz, der den wohltuenden Dampf gezielt in Mund und Nase leitet. Dabei werden die Augen geschont.
Wichtig: Für Kinder, Allergiker und Menschen mit empfindlichen Atemwegen ist aufgrund eines erhöhten Risikos die Inhalation mit ätherischen Ölen eher nicht ratsam.
Anleitung: Inhalieren bei Schnupfen
Eine Dampfinhalation über dem Kochtopf mit ätherischen Ölen, Kamille etc. hat eher eine wohltuende Wirkung. Bei Schnupfen empfehlen wir eine Feuchtinhalation mit einer isotonischen Kochsalzlösung. Für die Inhalation mit Salz benötigt man zwei Dinge:
- Isotonisches Kochsalz besteht aus einer 0,9-prozentigen Salzlösung, also neun Gramm Salz auf einen Liter Wasser. Sterile Lösung zum Inhalieren gibt es in kleinen praktischen Päckchen in der Apotheke oder im Internet zu kaufen. Wer diese selbst herstellen möchte, findet unter Richtig Inhalieren mit Salz eine hilfreiche Anleitung.
- Elektrische Vernebler sind Geräte, die Salzwasser zum Inhalieren zerstäuben. Eine möglichst geringe Tröpfchengröße ist für die Wirksamkeit der Inhalation entscheidend – denn nur kleinste Tröpfchen (sogenannte Aerosole) erreichen die Lunge mit ihrem weit verzweigten und filigranen Bronchialsystem. Das Aerosol inhaliert man am besten über eine Maske, die es für Erwachsene und Kinder in verschiedenen Größen gibt.
Ergänzend zur Dampfinhalation sind im Erkältungsfall sowie zur Vorbeugung akuter Infekte regelmäßige Nasenspülungen mit einer Nasendusche und die Anwendung von feuchtigkeitsspenden Nasengels empfehlenswert.
Welche Inhalation hilft gegen Husten?
Wenn Sie unter einer Bronchitis mit produktivem Husten leiden, ist die hier beschriebene Dampfinhalation weniger geeignet. Die im Wasserdampf enthaltenen Tröpfchen sind zu groß, um den Krankheitsherd in den unteren Atemwegen zu erreichen. Dafür benötigen Sie einen elektrischen Druckluft- oder Ultraschallvernebler, der Kochsalzlösung zu kleinsten Tröpfchen zerstäubt. Im Artikel Richtig inhalieren mit Salz erfahren Sie wie Sie eine isotonische Kochsalzlösung selber herstellen und inhalieren!
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Quellen:
– Foto: HeikeRau, 152054803 / istock.com